Hoffnung längst nicht aufgegeben

MOMBACH. Der Blick auf die Tabelle der Fußball-B-Klasse Mainz-Bingen Ost verheißt für die FVgg. Mombach 03 im Moment nichts Gutes. Der traditionsreiche Stadtteilklub ist Schlusslicht, hat aus 19 Spielen nur drei Siege geholt – und 14 Partien verloren. Auch der Auftakt in die Restrückrunde ging in die Hose. Gegen Spitzenreiter TSV Ebersheim unterlagen die 03er zu Hause 1:5. Vereinsvorsitzender Stefan Böcher glaubt dennoch weiter an den Klassenerhalt. Der 03-Chef hat die Hoffnung keineswegs aufgegeben – und sieht für seine Mombacher perspektivisch ohnehin Licht am Ende des Tunnels.

Diverse Kicker sind Studenten

Derzeit steckt die FVgg. mit ihrer ersten Mannschaft allerdings tief im Abstiegskampf. Bislang stehen für die Mannschaft von Trainer Michael Taesler erst elf Punkte auf der Habenseite. „Wenn uns alle Spieler aus unserem Kader regelmäßig zur Verfügung stehen, bin ich überzeugt, dass wir die nötige Qualität besitzen, um da unten rauszukommen“, sagt Stefan Böcher, der das Amt des 03-Vorsitzenden 2009 von seinem Vater Horst übernommen hatte. Das Problem in Mombach: Diverse Kicker sind Studenten. Was immer wieder dazu führt, dass sie kurzfristig an Wochenenden nicht in Mainz sind und somit nicht zum Einsatz kommen können. Das ist schon seit einigen Jahren so. Der FVgg. fehlen daher Planungssicherheit und Kontinuität in der Aufstellung. Mehrere Abstiege und Wiederaufstiege des früheren Bezirksligisten waren die Folge.

„Als wir im Herbst mal vier Wochen am Stück mit der gleichen Mannschaft antreten konnten, lief es direkt besser“, erinnert Stefan Böcher an einen kurzen Aufschwung in der Hinrunde. Dass es sportlich in der B-Klasse nur ums Überleben geht, hat auch damit zu tun, dass sich die Zeiten in Mombach geändert haben. Früher gab es eine Phase, in der der Verein in die Mannschaft investieren konnte. Was dazu führte, dass starke Spieler den Weg zu den 03ern fanden. „Aber diese Phase ist seit acht, neun Jahren vorbei“, sagt Böcher, der in den letzten Jahren genug damit zu tun hatte, den Gesamtverein am Leben zu erhalten und sich um die Gaststätte zu kümmern. „Sie stand zwei Jahre leer. Es gab zwei Jahre keine Einnahmen, aber zwei Jahre volle Belastungen“, skizziert Böcher die Problematik.

Dennoch ist er optimistisch, dass Mombach 03 eine gute Zukunft vor sich hat. Schließlich habe der Verein weit mehr zu bieten als nur seine beiden Aktiventeams. „Wir waren in den letzten Jahren sehr erfolgreich in der Jugendarbeit. Darauf haben wir unseren Fokus gelegt“, sagt Böcher. Einst fingen die 03er mit vier Nachwuchsmannschaften an, mittlerweile sind es fast zehn. Und in der kommenden Saison wird es erstmal zwei Mombacher B-Jugend-Teams geben. „Wir haben in den letzten Jahren viele junge Spieler entwickelt. Da entsteht auch langsam wieder eine Perspektive für den Herren-Kader“, hofft der Vereinschef darauf, in etwa zwei Jahren die ersten Nachwuchskicker in den Aktivenbereich integrieren zu können.

Bis dahin muss FVgg.-Coach Michael „Icke“ Taesler versuchen, das Beste aus den schwierigen Rahmenbedingungen auf der Bezirkssportanlage zu machen. Taesler, zu erfolgreichen Mombacher Bezirksliga-Zeiten selbst im Angriff für die 03er aktiv, ist eine Identifikationsfigur für den Traditionsklub. Er geht voran und duckt sich auch in der aktuellen Lage nicht weg. „Er kennt den Verein noch aus einer anderen Perspektive und ist trotzdem weiterhin bei uns. Ich schätze an ihm besonders seine Verlässlichkeit. Er ist keiner, der nach drei Niederlagen zum Vorstand kommt und sagt ‚So kann ich nicht weiterarbeiten‘“, hebt Stefan Böcher hervor.

Taesler kann als Trainer zwar wenig Einfluss darauf nehmen, auf welche Spieler er am Wochenende setzen kann, hält den 03ern aber dennoch die Treue. Auch über die Saison hinaus. „Wir planen auch danach mit ihm und sind uns einig, auch in der neue Runde zusammenarbeiten zu wollen“, schaut Böcher zuversichtlich nach vorne.

Mittwoch 08.03.17 19:00 Uhr|Autor: Andreas Riechert; AZ